PAssepartout: Der passgenaue Weg zum Berufseinstieg für benachteiligte Jugendliche
Die Idee
Bereits im Jahre 2014 fehlten in der Region Niederbayern bis zu 28.000 Fachkräfte. Gleichzeitig verlassen immer noch zu viele Jugendliche in unserer Region die Haupt- und Mittelschulen ohne (qualifizierenden) Hauptschulabschluss. Hier setzte das inzwischen abgeschlossene Projekt PAssepartout an. Diese hatte zum Ziel, benachteiligte Jugendliche der Mittel- sowie der Sonderschulen gezielt zu fördern und in ihrer schulischen und beruflichen Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen.
Für jeden Schüler sollte durch individuelle Betreuung und Förderung der "passgenaue" Weg gefunden werden. Im Zentrum stand der Erwerb eines qualifizierenden Schulabschlusses un einer Ausbildungsstelle, die zu einem Berufsabschluss führt. Durch die Unterstützung der Projektpartner sollten die jungen Menschen ihren individuellen Bildungsweg erfolgreich gehen können. Das Projekt richtete sich an Schülerinnnen und Schüler, bei denen es bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt ihrer Schullaufbahn absehbar schien, dass sie auf dem regulären Weg keinen Schulabschluss erreichen würden.
Der Weg
Benachteiligten Schülerinnen und Schülern sollte durch gezielte, frühzeitige Förderung in der Praxisganztagesklasse Waldkirchen ermöglicht werden, den Hauptschulabschluss zu erreichen. In der zweiten Projektphase sollte ein möglichst nahtloser Einstieg der Schülerinnen und Schüler in das Berufsleben gelingen. Schülerinnen und Schüler ohne Ausbildungsvertrag fanden in der Berufsschule im Rahmen des Berufsintegrationsjahres Unterstützung. Schülerinnen und Schüler mit Ausbildungsvertrag erhielten spezifische ausbildungsbegleitede Hilfen.
Praxis-Ganztagesklasse
Der Förderung lag das Konzept eines kompetenzorientierten Unterrichts zugrunde, welcher in der 7. Jahrgangsstufe durch den gezielten Aufbau sozialer Kompetenzen, in der 8. Jahrgangsstufe durch den systematischen Ausbau praxisorientierter Lernanteile und in der 9. Jahrgangsstufe durch eine intensive Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen gekennzeichnet war.
Begleitung und Unterstützung fanden die Schüler durch den Mobilen Sonderpädagogischen Dienst (MSD), Sozialpädagogen, die LernPAten des Lehrstuhles für Schulpädagogik der Universität Passau, das staatliche Schulamt Freyung-Grafenau, das zuständige Jugendamt, Praktikumsbetriebe in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Passau und die Kooperation mit außerschulischem Fachpersonal, beispielsweise Handwerksmeistern.
Die Vorteile des Projektes
- Stärkung sozialer Kompetenzen
- individuelle, gezielte Förderung
- persönliche Begleitung
- gesteigerte Motivation
- gestärktes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl
- Schaffung von Zukunftsperspektiven
Erzielte Erfolge
Von den 13 Schülerinnen und Schüler, die die 9. Klasse der Praxis-Ganztagesklasse besucht haben, haben acht Schüler Dank der Förderung einen Ausbildungsplatz sowie die Chance, einen qualifizierenden oder teilqualifizierenden Hauptschulabschluss zu erlangen, erhalten. Darüber hinaus haben alle Schüler große Fortschritte im Bereich Sozialkompetenz und Motivation gemacht. Die Bereitschaft, ausdauernd und engagiert auf einen erfolgreichen Schulabschluss hinzuarbeiten, war bei allen Schülern deutlich spürbar.