1.) Soziologie der Nachhaltigkeit (SONA Hg.)
Nachhaltigkeit ist eines der gesellschaftlichen Transformationsprojekte unserer Zeit. Dennoch sind soziologische Analysen im Diskurs der damit verknüpften Grundfragen bislang wenig präsent. Die »Soziologie der Nachhaltigkeit« betrachtet daher konkrete Themen nachhaltiger Gesellschaftsentwicklung – Arbeit, Mobilität, Politik(en), Diskurse, Praktiken, Ungleichheit, Macht – aus spezifisch soziologischen Blickwinkeln. Hierbei sind drei Leitmotive zentral: Nachhaltigkeit und Normativität, sozialer Wandel und Gestaltung sowie Reflexivität zweiter Ordnung. Die Beiträger*innen des Bandes geben zentrale Einsichten und Orientierungshilfen für das Verstehen, Erklären und Gestalten von Nachhaltigkeit. Das Netzwerk Soziologie der Nachhaltigkeit (SONA) hat sich 2017 als von der DFG gefördertes wissenschaftliches Netzwerk gegründet und wird als sektionsübergreifender Arbeitskreis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie fortgeführt.
2.) Nachhaltigkeit als Gegenstand der Soziologie
Die Soziologie trägt zur Nachhaltigkeitsdebatte auf vielfältige Weise bei. Seit den 1970er-Jahren erfolgt dies durch Forschung zu konkreten nachhaltigkeitsbezogenen Themen. Soziologische Perspektiven gingen ein in sich neu formierende nachhaltigkeitsbezogene Forschungsfelder. Inzwischen ist Nachhaltigkeit zudem selbst soziologischer Untersuchungsgegenstand. Die Soziologie ermöglicht, Ursachen für Nicht-Nachhaltigkeit, Widersprüchlichkeiten von Nachhaltigkeit und den gesellschaftlichen Kontext nachhaltiger Entwicklung besser zu verstehen und zu erklären.
Henkel, Anna (2021): Nachhaltigkeit als Gegenstand der Soziologie. In: Genkova, Petia (Hrsg.): Handbuch Globale Kompetenz. Grundlagen – Herausforderungen – Krisen. Wiesbaden: Springer. S. 1-16.
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3.) 10 Minuten Soziologie zum Thema Verantwortung
Der Begriff der Verantwortung ist in aller Munde: Verantwortung des Konsumierenden für Nachhaltigkeit, Verantwortung von Unternehmen im internationalen Kontext, gesellschaftliche Verantwortung angesichts neuer Technologien. Jedoch ist sie alles andere als selbstverständlich – so erreicht der Begriff erst im 20. Jahrhundert den alltäglichen Sprachgebrauch. Die Beiträger*innen des Bandes nehmen daher beispielhaft die Verantwortung von Wissenschaft, Politik und Konsumierenden in den Blick und zeigen aus soziologischer und interdisziplinärer Perspektive auf, wie sie mit Macht, Kultur und Moral zusammenhängt. Dabei wird auch der Verantwortungsbegriff selbst verhandelt.