Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat gemeinsam mit Johannes Schätzl, MdB und Christian Flisek, MdL die Universität in Passau besucht. Im Gespräch mit einigen Professorinnen und Professoren sowie Universitätspräsident, Prof. Dr. Ulrich Bartosch, ging es unter anderem um langfristige Strategien in Entwicklungsländern und Schwierigkeiten bei der Visa-Vergabe für ausländische Studierende.
Im Mittelpunkt des Austausches stand zunächst die Vorstellung der Lehre zu Entwicklung und Entwicklungszusammenarbeit. Das Schwerpunktthema der Forschungen ist die Agrartransformation von Ernährungssystemen mit dem Ziel, Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern zu gewährleisten.
„Ein großes Thema ist in Ländern wie Indien und Indonesien die Urbanisierung“, erklärte Prof. Dr. Martina Padmanabhan in diesem Zusammenhang. Unter Urbanisierung versteht man die Ausbreitung städtischer Lebensformen. Ohne eine gesicherte Wasser- und Nahrungsmittelversorgung sei Urbanisierung laut Martina Padmanabhan jedoch nicht möglich. Bärbel Kofler, die demnächst nach Indonesien reisen wird, um sich vor Ort mit dem Thema Urbanisierung zu beschäftigten, wird die Informationen aus dem Gespräch mit auf ihre Reise nehmen.
Einen „untragbaren Zustand“ stelle laut Universitätspräsident Bartosch momentan die Visa-Frage für ausländische Studierende dar. Weil Visa teils nicht ausgestellt würden, könnten in einigen Fällen sogar Studierende mit Stipendien nicht einreisen. „Das Ausländeramt in Passau ist am Limit. Es wäre eventuell eine Lösung, Studenten separat zu behandeln, um die Bearbeitungszeit zu verkürzen“, erklärte Christian Flisek, Ausschussmitglied für Wissenschaft und Kunst im Bayerischen Landtag. Flisek bot zudem an, dass er einen Kontakt zum Afrikabüro des Freistaates herstellen könne.
Abschließend fragte Johannes Schätzl den aktuellen Stand der Wissenschaft im Bereich der Gentechnik in Entwicklungsländern nach. Prof. Dr. Christine Schmitt vom Lehrstuhl für Physische Geografie mit Schwerpunkt Mensch-Umwelt-Forschung machte deutlich, dass aus ihrer Sicht andere Maßnahmen in diesen Regionen der Welt im Vordergrund stehen sollten . „Teilweise arbeiten die Menschen vor Ort noch nicht einmal mechanisiert. Zudem ist es bei der Biodiversität fünf vor 12“, so Schmitt.
Neben dem Präsidenten nahmen seitens der Universität Prof. Dr. Martina Padmanabhan, Lehrstuhl für Kritische Entwicklungsforschung Südostasien, Prof. Dr. Michael Grimm, Lehrstuhl für Development Economics und Prof. Dr. Christine Schmitt, Lehrstuhl für Physische Geografie mit Schwerpunkt Mensch-Umwelt-Forschung, am Gespräch teil.
Quelle: Pressemitteilung Johannes Schätzl, MdB