Mittwoch, 31. Mai, 16.00 Uhr, Raum 314a, Gebäude HK 14b, Dr.-Hans-Kapfinger-Str. 14b, 3. Stock
Dr. Warawit Kanithasen ist als Senior Research Fellow im CPG an der
Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Thammasat Universität, Bangkok
tätig. Nach seinem Studium in Bonn begann er seine berufliche Laufbahn
als Dozent für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der Thammasat
Universität. Als Diplomat war er als Zweiter/Erster Botschaftssekretär in
Wien, Gesandter in Bonn, Botschafter in Kairo und in Bukarest tätig.
Am 8. Dezember 1941, am Tag als Pearl Harbor angegriffen wurde,
marschierten die kaiserlichen Truppen von Japan in das Königreich
Thailand (früher: Siam). Die damalige Regierung Thailands leistete
keinen Widerstand und kooperierte mit den Japanern. Noch am gleichen
Tag wurde eine von Pridi Banomyong (1900 - 1983) bewaffnete
Widerstandsbewegung gegründet und bestand bis zum Kriegsende aus etwa
80,000 freiwillige Patrioten, die die Alliierten im Kampf gegen die
Japaner unterstützten. Am 16. August 1945 verkündete Pridi, der zu
jener Zeit das Amt des Regenten innehatte, im Namen des Königs Ananda
Mahidol und seitens des thailändischen Volkes, die Friedenserklärung.
Dadurch wurden die Kriegserklärungen an die Vereinigten Staaten und an
Großbritannien für nichtig erklärt. Thailand hatte seine völlige
Unabhängigkeit wieder erlangt. Für seine Verdienste während des
Zweiten Weltkrieges wurde Pridi von der amerikanischen Regierung mit
der Medal of Freedom (Gold Palm) ausgezeichnet. Pridi, der die
Demokratie am 24. Juni 1932 im Land einführte, lebte seit dem
Militärputsch vom 8. November 1947 bis zu seinem Tod als Asylant im
Ausland, zuletzt in Frankreich. Der Senior Statesman Pridi wurde
anlässlich seines 100. Jahrestag von der UNESCO geehrt.