„Wie kaum ein anderer repräsentiert Professor Dr. Markovits den dezidiert inter- und transdisziplinären Ansatz unserer Lehre und Forschung hier an der Universität Passau. Markovits war bis zu seiner Emeritierung Collegiate-Professor für Politikwissenschaft, für Soziologie und für German Studies, hatte also eine Dreifachprofessur an drei Fachbereichen an us-amerikanischen Universitäten inne“, so der Laudator und Initiator Professor Dr. Lars Rensmann, Inhaber des Lehrstuhls für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Vergleichende Regierungslehre an der Universität Passau. „Professor Dr. Markovits hat enge Verbindungen zur Universität Passau und ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Gemeinsam haben wir bereits jahrelang an interdisziplinären Forschungsprojekten gearbeitet“, so Rensmann weiter.
Der Dekan der Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Maximilian Sailer, der den Antrag befürwortet und unterstützt hat, fügt hinzu: „Mit der Ehrendoktorwürde würdigen wir Prof. Markovits’ herausragende Forschung und sein langjähriges Engagement für die deutsch-amerikanischen Beziehungen – eine echte Bereicherung für die Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät und ein wichtiger Beitrag zur Internationalisierung der Fakultät.“ Der Dekan zeigt sich sichtlich stolz, dass die erste Ehrendoktorwürde der neugegründeten Sozial- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät an einen so renommierten und international ausgewiesenen Wissenschaftler vergeben wurde.
Andrei S. Markovits wurde am 6. Oktober 1948 in der westrumänischen Stadt Timisoara (dt.Temeschwar) geboren. Nach dem Tod seiner Mutter 1958 emigrierten sein Vater und er zuerst nach Wien, später ging er zum Studium der Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte, Betriebswirtschaft und Ökonomie an die Columbia University in New York und schloss alle fünf Studiengänge ab. Markovits blieb in den USA und lehrte an vielen renommierten amerikanischen Universitäten, so an der Harvard University, der Boston University, der University of California in Santa Cruz, der Stanford University oder zuletzt an der University of Michigan in Ann Arbor. Während seiner Tätigkeit am Center for European Studies der Harvard University gründete er die Zeitschrift German Politics and Society, die er zwanzig Jahre lang als Chefredakteur herausgab.
Bereits Mitte der 70er Jahre begann Markovits, sich wissenschaftlich mit den deutsch-amerikanischen Beziehungen auseinanderzusetzen, er hatte Gastprofessuren an Universitäten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Israel inne und verfasste zahlreiche politikwissenschaftliche, soziologische und kulturwissenschaftliche Bücher zu Themen der deutsch-amerikanischen Beziehungen und des deutsch-amerikanischen Vergleichs, die oftmals sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch publiziert wurden. 2007 verlieh ihm die Leuphana Universität zu Lüneburg einen Ehrendoktor. 2012 zeichnete ihn die Bundesrepublik Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz aus.
In seiner Laudatio thematisierte Prof. Dr. Lars Rensmann auch die aktuelle politische Lage in den USA: „Gerade in heutiger Zeit, in der das deutsch-amerikanische Verhältnis angesichts der autoritären Regierungstendenzen der Trump-Administration und das universitäre Leben in den USA, ja auch der deutsch-amerikanische Wissenschaftsaustausch auf eine schwere Belastungsprobe gestellt werden, setzt diese Ehrendoktorwürde an diesen herausragenden Kollegen und Verfechter der deutsch-amerikanischen Beziehungen ein besonderes Zeichen!“
