Frühere Praxisprojekte
Change in Journalism – Wandel des Journalismus
Die Digitalisierung der Medienwelt hat zu einem tiefgreifenden und anhaltenden Wandel des Journalismus geführt, dessen Folgen für Gesellschaft und Demokratie noch weitgehend unabsehbar sind. Journalismusforscher in aller Welt untersuchen diesen Wandel. Dazu gehört auch die Arbeitsgruppe „Change in Journalism“, zu der neben Prof. Dr. Ralf Hohlfeld noch Prof. Dr. Klaus Meier, Isabel Bracker und Dr. Melanie Verhovnik (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt), Jun.-Prof. Dr. Cornelia Wolf (Universität Leipzig) und Prof. Dr. Alexander Godulla (Hochschule Würzburg-Schweinfurt) gehören.
Die Scientific Community in diesem Bereich entwickelt derzeit ihre Theorien und Methoden weiter, weist punktuell Qualitätsveränderungen des Journalismus nach und spürt den Folgen von Innovationen nach. Doch die Vernetzung der vielfältigen Forschungsansätze und -ergebnisse ist noch nicht optimal gelungen. Diesem Defizit will die Forschergruppe mit ihrer Initiative begegnen, indem sie den Wandel systematisch, transdisziplinär und kontinuierlich untersucht.
Eindrücke vom Symposium in Hannover
Zu diesem Zweck hat die Forschergruppe im September 2015 in Hannover ein von der Volkswagen Stiftung finanziertes internationales Symposiums zum Thema „Change in Journalism“ organisiert. Dort wurden die aktuellen Befunde zum Wandel des Journalismus sowie international bereits vorliegende Projekte und Methoden für ein Qualitätsmonitoring des Journalismus diskutiert. Die Arbeitsgruppe „Change in Journalism“ wurde durch das Symposium darin bestärkt, dass der Wandel des Journalismus in Deutschland und die damit einhergehenden veränderten Bedingungen der Meinungsbildung in der Bevölkerung dringend durch ein langfristig angelegtes wissenschaftliches Projekt gefasst und untersucht werden müssen.
Die Volkswagen Stiftung ermöglichte das Symposium mit der Förderung aller Reise- und Aufenthaltskosten. 27 Wissenschaftler aus acht Ländern kamen zusammen, um ihre Zugänge zum Thema „Change in Journalism“ vorzustellen, zu diskutieren und gemeinsame Strategien zu entwickeln, um das komplexe Phänomen gemeinsam zu bearbeiten.
Zentrale Themen waren dabei, wie verschiedene Ausprägungen des Wandels und Innovationen gemessen werden können, womit auch große methodische Herausforderungen für die Kommunikationswissenschaftler einhergehen. Aber auch, welche Bedeutung neuartige Formen haben, die Technik und Journalismus zunehmend verschmelzen lassen, wie algorithmischer Journalismus. Auch die wachsende Bedeutung der Rolle des Publikums im digitalen Journalismus wurde diskutiert – sowie die strukturellen Veränderungen der Medienlandschaften und der Druck, neuartige Finanzierungsmodelle für Journalismus zu finden. Beim Symposium war stets die Frage zentral, welche Implikationen sich für die journalistische Qualität ergeben.
Dass sich das Konzept des Symposiums bewährt hat, das neben den Vorträgen viel Raum für fachlichen Diskurs bot, machte Professor Seth Lewis aus den USA deutlich: „Some 30 scholars representing a dozen countries — a great combination, with just the right mix of presentation and conversation. A memorable trip.“