Als stärkste Fraktion ist die Passauer Kommunikationswissenschaft von der ECREA-Konferenz der Temporary Working Group „Journalism and Media Education“ in Pamplona zurückgekehrt. Dort hatte Dr. Michael Harnischmacher gemeinsam mit seinem spanischen Kollegen Carlos Barrera eine zweitägige Tagung organisiert, die sich der Frage widmete, ob die universitäre Journalistenausbildung sich in den Dienst der Bedürfnisse der Medien-und Kommunikationspraxis stellen oder durch autonome Ausbildungsansätze innovativ auf das Berufsfeld einwirken soll.
Teilgenommen haben knapp 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Spanien, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Russland, den USA und den Niederlanden (Gruppenfoto). Die sechs Passauer Wissenschaftler Anne-Christin Hoffmann, Katrin Tonndorf, Ralph Kendlbacher, Michael Johann, Dr. Michael Harnischmacher und Prof. Dr. Ralf Hohlfeld präsentierten an der Universidad Navarra in Pamplona u.a. ein gemeinsames Panel, in dem sie mit Hilfe empirischer Studien zur Situation an deutschen Universitäten das Thema „Innovators and Servers –Public Relations and Journalism Education in Germany“ erörterten.
Zentrale Befunde der beiden Studien aus Passau und Leipzig waren, dass es noch keine flächendeckenden Konzepte für eine berufsorientierte PR-Bildung gibt und dass bislang noch kaum Vorstöße sichtbar sind, PR und Journalismus in gemeinsamen Studienprogrammen und Modulen zu unterrichten.
Verstärkt durch die ehemaligen Passauer Kollegen Cornelia Wolf (Juniorprofessorin an der Universität Leipzig) und Alexander Godulla (Professor an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Würzburg) plädierten die Forscher der Lehrstühle für Kommunikationswissenschaft und für Computervermittelte Kommunikation in ihren fünf Vorträgen für eine selbstbewusste universitäre Lehre, die einerseits technische Innovationen integriert und andererseits den sich entgrenzenden Berufsfeldern Journalismus und strategische Kommunikation dadurch Rechnung trägt, dass man gemeinsame Studiengänge konzipiert.
An der Universität Passau wird dieses Ziel voraussichtlich zum Wintersemester 2017/18 verwirklicht, wenn die Kommunikationswissenschaft mit einem neuen Studiengang „Journalistik und strategische Kommunikation“ den Markt betritt.